Oberhofmeisterin J. Franziska v. Buchwald


Sandra Gerlach
Siebleber Str.34
99867 Gotha

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J.Franziska v. Buchwald war Oberhofmeisterin der Herzogin Luise Dorothea v. S.-Gotha-Altenburg.
Geboren in Frankreich als Tochter eines Oberjägers und seiner sehr gebildeten Gemahlin lernte Juliane früh und wissbegierig Religion, Moral, Heraldik, Historie und andere Wissenschaften. Mit 25 Jahren wurde sie von Luise Dorothea an den Gothaer Hof gerufen und erlebte dort die Besuche von Voltaire, Wieland und Goethe. Friedrich d. Gr. gehörte zu ihren Verehrern wie auch sein Bruder Heinrich und ihr "Grünes Sofa" war in vorrevolutionärer Zeit Treffpunkt für Literaten, die ihre Werke mit La maman durchsprachen. Mit ihrer herzoglichen Schwester im Geiste teilte sie das Interesse für Philosophie, Theater, Porzellan, Theologie und natürlich die neuesten Nachrichten aus Paris, dem Zentrum der Aufklärung.
Doch auch der Siebenjährige Krieg fiel in ihre Zeit und sie musste die monatelange Einquartierung der Koalitionsarmee unter Prince de Soubise im Herzogtum erleben. Persönliche Schicksalsschläge blieben ihr ebenfalls nicht erspart; innerhalb kurzer Zeit verlor sie ihre einzige Tochter und ihren Gemahl. Juliane Franziska v. Buchwald besass ein ausgeglichenes Temperament; sicher auch manchmal beschwichtigenden Einfluss auf ihre etwas lebhaftere herzogliche Freundin. Stets a la mode gekleidet war sie lange Zeit Vorbild für die Hofdamen am Friedenstein und selbst der Sohn Luise Dorotheas, Herzog Ernst II. legte Wert auf ihr Urteil über politische und gesellschaftliche Themen.
Im hohen Alter von 82 Jahren starb Juliane F. von Buchwald 1789; ihr Grab wurde von napoleonischen Truppen verwüstet. Heute erinnert nur noch eine Grabplatte und die "Buchwald-Galerie" im Ostflügel des Schlosses Friedenstein an diese gebildete und hochverehrte Dame, die die Gedanken von Rousseau, Diderot und Voltaire in die deutsche Provinz trug.
Ich fühle mich ihrem Angedenken verpflichtet und versuche, ihren Geist und Esprit in unserer kleinen Gesellschaft von Gleichgesinnten wiederzugeben.

IG "Der Dreispitz" -Traditionsvereine des 18. Jahrhunderts-